Wenn die Welt plötzlich Kopf steht

Rechtzeitig auf Anzeichen von Demenz reagieren

Eine Demenzerkrankung stellt nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen auf eine harte Probe. Zum einen ist da der Schock über die Diagnose, zum anderen die Trauer. Hinzu kommt, dass der Umgang mit Demenzkranken oftmals nicht einfach ist. Denn mit der Zeit verändern sich das Verhalten und die Persönlichkeit der Betroffenen. Fakt ist, dass viele Angehörige, die mit einem erkrankten Familienmitglied zusammenleben, davon profitieren, wenn sie gut über das Krankheitsbild informiert sind und wissen, wo sie Beratung und Hilfestellungen für den Alltag finden.

Katica Schilling vom Brackenheimer Pflegeservice „d’hoim“ und ihr Team von im Umgang mit Betroffenen bestens geschulten Pflegeprofis rät deshalb: „Um die Krankheit und die Veränderungen zu verstehen, die sie mit sich bringt, ist es besonders wichtig, möglichst gut beraten zu sein. Außerdem sollten wichtige Gewohnheiten beibehalten und für einen gleichbleibenden Tagesablauf gesorgt werden.

Demenzkranke folgen einer anderen Logik und sind mit Argumenten in der Regel nicht zu überzeugen. Vermeiden Sie deshalb unnütze Wortgefechte, die nur für schlechte Stimmung sorgen. Versuchen Sie, Konflikte zum Beispiel durch Ablenkung aufzulösen. Gefühlsschwankungen und Aggressionen sollten Sie nicht persönlich nehmen. Sie können sehr belastend sein, aber sie sind typische Symptome der Erkrankung. Suchen Sie rechtzeitig Hilfe, wenn Sie merken, dass Sie an Ihre Grenzen kommen. Sprechen Sie stets deutlich und langsam und in einfachen, kurzen Sätzen. Große Uhren, gut lesbare Hinweisschilder, ein Kalender mit dem aktuellen Datum und wichtige Mitteilungen auf einer Tafel können den Betroffenen die zeitliche und räumliche Orientierung erleichtern.

Und denken Sie auch an sich selbst! Die Betreuung und Pflege von Demenzkranken ist selbst für Fachkräfte eine große Herausforderung. Denken Sie daran, für sich selbst Auszeiten zu schaffen, um wieder Energien auftanken zu können. Nutzen Sie Hilfs- und Beratungsangebote von außen, wie zum Beispiel unseren Schulungsabend am 29.11. von 20 bis 22 Uhr (nach telefonischer Anmeldung), und sprechen Sie auch mit Familie und Freunden über Ihre Sorgen und Nöte. Viele Pflegende empfinden es außerdem als sehr hilfreich, sich mit anderen Menschen, die in der gleichen Situation sind, auszutauschen“, so Katica Schilling.